Wissen Sie ob ihr Collie Stehohren vererbt? Ich auch nicht!
Den was wir sehen ist nicht immer das, was vererbt wird! Wir können in den seltensten Fällen sagen ob Stehohren reinerbig oder mischerbig sind!
Phänotyp: äußeres Erscheinungsbild eines Organismus. Das Erscheinungsbild wird stets vom Genotyp bestimmt
Genotyp: gesamte genetische Ausstattung eines Organismus
rezessives Merkmal: bezeichnet ein phänotypisch nicht auftretendes Merkmal; dieses ist aber dennoch im Genotyp vorhanden (Xy). Damit es Auftritt muss es reinergebig vorliegen (yy)
dominantes Merkmal: phänotypisch auftretendes Merkmal, tritt sowohl bei einem reinerbigen- (XX), als auch mischerbigen (Xy) Genotyp auf.
Allel: bezeichnet die verschiedenen Varianten/Ausprägungen eines Merkmals bzw. Gens
homozygot: beide Allele für eine bestimmtes Merkmal sind identisch (z.B. AA oder aa)
heterozygot: Allele für eine bestimmtes Merkmal unterscheiden sich (z.B. Ab, Ba)
Parentalgeneration: Elterngeneration bzw. Ausgangsgruppe einer zu untersuchenden Erblinie
Filialgeneration: Nachfolgegeneration der Parentalgeneration
monohybrider Erbgang: betrachtet nur ein Merkmal (z.B. Farbe)
dihybrider Erbgang: betrachtet zwei Merkmale (z.B. Farbe und Form)
Uniformitätsregel
Kreuzt man Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal unterscheiden, für das sie reinerbig sind, dann sind die Nachkommen in diesem Merkmal alle gleich (gleicher Genotyp). Reinerbig (homozygot) bedeutet, dass für das Gen nur ein Allel vorliegt.
Spaltungsregel
Kreuzt man innerhalb von F1 treten Merkmalsausprägungen der P- und F1-Generation in Zahlenverhältnis 3:1 oder 1:2:1 auf. Die F1-Generation ist für das Gen heterozygot; es sind zwei Sorten der Gameten.
Unabhängigkeitsregel
Allele verschiedener Gene können unabhängig voneinander vererbt werden. Bei einer Kreuzung der heterozygoten F1-Individuen entstehen dann neue Kombinationen von Merkmalsausprägungen, die weder in der P-noch in der F1-Generation zu beobachten waren.
3 Hintergrund
In den Körperzellen treten die Chromosomen paarweise auf. So besitzt der Mensch 23 Chromosomenpaare, also 46 Chromosomen. Man spricht von einem diploiden Chromosomensatz. Ein Chromosomensatz stammt vom Vater und einer von der Mutter. In einer Körperzelle sind die Erbanlagen pro Merkmal somit immer doppelt vorhanden. Der Nutzen der Rekombination liegt darin, dass mehr verschiedene Genkombinationen entstehen. Mit sexueller Vermehrung gibt es eine hohe Bandbreite an Nachkommen, und damit an Überlebensmöglichkeiten. Dazu kommt, dass Fehler oder Schwächen im Erbgut sehr ungleichmäßig auf die Nachkommen verteilt sind, sodass ein Ausgleich für Fehler beim Kopieren der Erbinformationen geschaffen wird.
4 Anwendung
Die Mendelschen Regeln werden angewendet:
- in der Tierzucht
- in der Pflanzenzucht, z. B. bei der Zucht von Hybriden
- für Abstammungsgutachten, z. B. um nachzuweisen, dass bestimmte Menschen nicht als Elternteil eines Kindes in Frage kommen.